Du stehst gerade mitten in einem Scherbenhaufen, und nicht nur Dein Körper, sondern auch Deine Seele trägt Wunden, die nach akuter Hilfe rufen. Inmitten
von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit scheint das Licht kaum mehr sichtbar – doch es ist da! Wie ein voller Mond im Schleier der Nacht, der sich nur als
zarte Sichel zu erkennen gibt.

Es ist bewundernswert, wie Du Dich bis hierher durchgekämpft und all die Dinge im Außen bewältigt hast, während Du in Deinem Innern Schmerz und Ohnmacht trägst. Du hast funktioniert, durchgehalten und Dich der Realität gestellt, so wie es die Umstände verlangt haben. Was Du über Dich ergehen
lassen hast, während Du Deine Verzweiflung und Trauer tapfer in Dir trägst, ist kaum in Worte zu fassen. Doch tief in Dir spürst Du nun, dass Deine
feinfühlige Seele mit all ihren Gefühlen da nicht hinterherkommt. Die beunruhigende Sorge, dass Dich diese Erfahrungen für immer begleiten und verändern
werden, taucht immer wieder auf.

Ich bewundere Deinen Mut – Du stellst Dich Deinen inneren Qualen und hast Dir vorgenommen, Deine schmerzhaften Erfahrungen auf eine gesunde Art und
Weise zu verarbeiten und bestmöglich zu bewältigen. Trotz des Gefühls der Ohnmacht möchtest Du das steuern, was in Deiner Selbstermächtigung liegt. Das
ist ein wahrhaft tapferer und kraftvoller Schritt.

Das Großartige an Dir ist daher, dass Du diese Veränderung, diese neue Situation mitgestalten willst. Du trägst aktiv Sorge dafür, dass die schmerzlichen
Bilder, Worte und Taten bestmöglich verarbeitet und integriert werden, damit Du nicht auf ewig im Leid und seinen Wiederholungsschleifen feststeckst. Deine
Wunde wird so zu einer geschlossenen Narbe, die von Dir Akzeptanz erfährt und irgendwann ein bewältigter Abschnitt Deines Weges darstellt.

Diese Art der Selbstfürsorge ist bemerkenswert und zeugt von einer tiefen, zukunftsgerichteten Stärke. Dadurch bist Du Dir selbst Dein bester Freund, Deine
beste Freundin – und das bewundere ich an Dir!

Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, wenn Deine Akzeptanz trotz der tiefen seelischen Schmerzen wächst und Dich sichtbarer Trost erfüllt – bei der Erkenntnis,
was Du nun selbstverantwortlich in all Deinem Leid mitgestaltet hast. Ganz nach meinem Motto: „Mitgestalten, statt Aushalten!“

Ich freue mich, Dich auf diesem Weg begleiten zu dürfen. Es ist ein Privileg, dabei zu sein, wie Du Deine Stabilität und Sicherheit schrittweise zurückeroberst,
Dich aus dem Scherbenhaufen empor erhebst, Deine Handlungsfähigkeit wiederherstellst und ins Leben zurückkehrst.

Und ich meinerseits verspreche Dir, dass wir diesen großen, mutigen Schritt in kleine, machbare Etappen aufteilen werden – und Du ihn nicht allein gehen
musst!

Von Herzen, Eva-Maria